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Der Daiquiri - Marketing und viel Gedöns drumherum

20.07.2016 Aktuelles Daiquiri Bacardi Havana Club kubanischer Rum Limette Zitrone Rezepte Jörg Kalinke

Der Daiquiri; Bild: drinkmix

Der Daiquiri; Bild: drinkmix

Es war der internationale Daiquiri-Tag - Wo kommt er her?

Im Zug der Cocktaildatenbank hier auf drinkmix posten wir aktuell jede Menge Drinkrezepte mit aktuellen Bezug auf Wettbewerbe und Drinks von guten Kollegen. Wir posten aktuell relativ wenig über klassische Drinks. Warum das so ist, sieht man wirklich am Drink des Tages: Daiquiri.

Die "Wahrheit" hat viele Gesichter

Der Tag ist fast vorüber, in vielen Bars wird er gefeiert, der Tag des Daiquiris. Und genau dieser Drink ist in der Historie einer der umstrittensten überhaupt, zumindest kursieren drei verschiedene Geschichten, die nach Recherche von Anistation Miller und Jared Brown (Ich empfehle hier deren Buch "Cuban Cocktails") recht wahrscheinlich sind.

Basierend auf deren Recherche ist es sehr wahrscheinlich, dass der Daiquiri nur eine Variation ist deren Ursprung wohl ein Punch mit französischen Wurzeln ist, dem Ponche von 1734 - Zutaten: Aguardiente ("Feuerwasser", Ursprung des weißen Rum), Zitrone, Wasser und Zucker, eine erste Rezeptur mit Mengen taucht dann 1743 in Frankreich auf, eine Übersetzung aus dem spanischen. Der Name dieser Rezeptur heißt Diapente: 16 Unzen Wasser, 1,5 oz Zucker, 2,5 oz Zitronensaft und 3,5 oz Spirituose. Es ist anzunehmen, dass auch hier Aguardiente gemeint ist, doch dies war zu der Zeit in Europa nur schwer verfügbar.

Der Canchanchara

Auf Kuba der 1870er Jahre war ein Drink extrem beliebt, der Canchanchara: Aguardiente, Honig, Zitronensaft und Eis. Dieser Drink wird gerührt und noch ist das Mengenverhältnis deutlich auf der süßen Seite. Laut WebSite des El Floridita existiert ein Rezept von 1870 das zu zwei Dritteln aus Rum und zu einem Drittel aus Zitronensaft.

Die erste Story: Daiquiri nach Mr. Cox

Eine exakte Jahreszahl gibt es nicht, nur eine handschriftliche, nicht datierte Notiz, auf der eine Rezeptur steht und ein Name: Daiquiri. Doch schaut man sich genau den Hintergrund an, wird es immer wahrscheinlicher, dass die Theorie, dass Mr. Cox der Erfinder des Daiquiri ist, eher eine sehr frühe Marketing-Story ist. Den genauen Hintergrund kann man gerne im oben genannten Buch nachlesen. Bei aller Theorie und eventuellen Marketing-Story rund um das Haus Bacardi ist jedoch eins sicher: Mr. Cox nutzt Zitronensaft und Mineralwasser, ein Hinweis, dass dies Rezept auf den zu Anfangs erwähnten Ponche aus dem Jahr 1734 basiert.

Die zweite Story: Facundo Bacardi's Daiquiri

Wenn man sich die Geschichte des Hauses Bacardi anschaut, ist sie sehr politisch und oft sehr stark Marketing getrieben. Die Wahrscheinlichkeit ist eine sehr hohe, dass der Bacardi Cocktail, eine Daiquiri Version mit Granatapfel-Sirup anstatt Zucker und der Nutzung von Limettensaft, ein erster internationaler Versuch war, ein Rezept unter Markenschutz zu stellen und noch bis 1967 gab es Prozesse, dass der Bacardi Cocktail eben nur mit Bacardi Rum (egal aus welchem Land, Puerto Rico genauso wie Kuba) zu machen ist. Nachdem man im haus Bacardi dann Ende der 1960er Jahre einsah, dass dieser Rechtsstreit wohl nicht zu gewinnen sei, präsentierte man den Bacardi Cocktail als eigene Erfindung und der Daiquiri als Basis mit echten Bacardi Rum, wie ihn auch Mr. Cox nutzte.

Das Mr. Cox Bacardi Carta Blanca nutzte und nicht die heimische günstige Spirituose Aguardiente, ist sehr wahrscheinlich, doch ist der heutige Carta Blanca noch der aus dem Ursprungsjahr? Ich glaube es nicht, zwar gibt es in Deutschland mittlerweile einen Bacardi Carta Blanca in der Heritage Version mit 44,5% Vol. Alkohol, doch welche Melasse wird genutzt? Die Melasse wird von Bacardi weltweit aufgekauft, doch ist es eben keine Melasse von Kuba mehr. Auch wird der Rum nicht mehr auf Kuba produziert, der Heimat des Ortes Daiquiri.

Die dritte Story: Daiquiri #4 aus dem El Floridita nach Constante Ribalaigua

In dieser Version taucht das erste Mal zusätzlich zu Rum, Zucker und Limettensaft noch eine weitere Komponente, nämlich Maraschino (hochprozentiger Kirschlikör) auf, die Rezeptur stammt aus dem Jahr 1937. Doch neben dem Maraschino fällt vor allem eines auf: Keine Zitrone, sondern Limette.

Die Diskussion um den Rum

Welchen Rum man zu einem Daiquiri nutzen sollte ist strittig, wenn man authentisch sein möchte, so kann es eigentlich nur kubanischer, kräftiger Rum sein. Doch existiert aktuell kein wirklich kräftiger, kubanischer, weißer Rum. Und entweder sind diese Rums zu sehr zugezuckert (Legendario) oder ihnen fehlt schlicht die Kraft (Ron Varadero, Ron Caney und Havana Club), da hier das Alkoholvolumen schlicht nicht dem aus den frühen Jahren entspricht und dies ist entscheidend für den Körper dieses Drinks. Bleibt aus aus meiner Sicht nur das Ausweichen auf einen Rum mit mehr Volumen/Körper um den heutigen perfekten "Daiquiri" herzustellen. Aus meiner Sicht sollte jeder den Rum wählen, der ihm/ihr schmeckt.

Die Diskussion, die nicht geführt wird: Zitrus

Neben dem ganzen Hickhack rund um die Wahl des Rums wird oft eine Zutat vergessen: Die Zitrusfrucht. Wer einmal das Glück hatte, seinen Urlaub oder eine ähnliche Reise in der Karibik zu verbringen wird auf Zitrusfrüchte, speziell auf Limetten einen anderen Blick erhalten. Die hier in Europa kaufbare Limette entspricht einer von zwei Unterarten: der gewöhnlichen Limette (lat. citrus x latifolia, persische Limette oder Tahiti-Limette) und der echten Limette (lat. citrus x aurantiifolia, saure Limette oder mexikanische Limette). Beide sind typische tropische Früchte und werden grün geerntet, was im Falle der echten Limette ein unreifer Zustand ist. Die gewöhnliche Limette kommt aber zum Beispiel auf Kuba, der Heimat der viele Variationen unseres Fokus-Drinks, gar nicht vor. Die Ergiebigkeit der hier erhältlichen mexikanischen Limette ist aber im grünen Zustand fast nur zwei Drittel der persischen Limette und die volle Fruchtigkeit und weniger die Säure entwickelt die im amerikanische Key Lime genannte echte Limette erst im vollreifen und gelben Zustand.

Doch im Ursprung stand wohl eher der Zitronensaft, doch auch Zitrone ist nicht gleich Zitrone....

Aktuelle Versionen, Zuckerbewusstsein und unsere Datenbank

Schaut man sich heute unter den genannten Diskussionspunkten den Daiquiri an, sollte man sich auch Alternativen zum Zucker anschauen, so nutzte ich gerade einen 5:2 Sirup aus Birkenzucker (5 Teile Birkenzucker auf zwei Teile Wasser), einem Zuckerersatzstoff ganz ohne Aspartan. Hier ist ein experimentieren unumgänglich. Ich verweise gerne auf den Artikel in der der Mixology Ausgabe 03/2016 von Reinhard Pohorec.

Welchen Daiquiri in welcher Version packen wir denn nun in unsere Datenbank? Genau hier liegt die Krux, denn den Daiquiri gibt es nicht und so werden wir schlicht jede Version des Daiquiri in die Datenbank einpflegen und die Entscheidung, welche Rezeptur man nutzt, bleibt schlicht Ihnen überlassen.

Auch habe ich im Zuge der Barkarte für die The Grand Central Bar mit Geisten und Wässern experimentiert, dabei hat sich eine Version mit Williams-Birnen-Brand als wahre Konkurrenz zum Daiquiri #4 oder Santa Marta hervorgetan. Probieren geht über studieren und die Rezeptur der letzteren Version finden Sie gleich in unserer Cocktaildatenbank. Die Geschichte ist also nicht zu Ende.... Cheers!

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